Vorhofflimmern: Wie Sie mit Ihrem Lebensstil Ihr Herz schützen können
- Dr. Wiltrud Buchhäusl
- vor 10 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
Liebe Patientinnen und Patienten,
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung – und sie betrifft immer mehr Menschen. Viele fragen mich in der Ordination: „Was kann ich selbst tun, um mein Risiko zu senken?“ Die Antwort: Sehr viel! Denn unser Lebensstil hat einen enormen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Vorhofflimmern.
Was ist Vorhofflimmern – und warum ist es so relevant?
Vorhofflimmern kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen: Manche spüren Herzrasen oder Unruhe, andere bemerken es kaum. Unbehandelt kann es jedoch zu ernsthaften Komplikationen wie Schlaganfällen führen. Die gute Nachricht: Sie können aktiv werden und Ihr Herz unterstützen.
Die wichtigsten Stellschrauben im Alltag
1. Gewicht und Blutdruck im Blick behalten
Studien zeigen, dass Übergewicht und Bluthochdruck die häufigsten Risikofaktoren für Vorhofflimmern sind. Bereits eine moderate Gewichtsabnahme – etwa 5 % des Körpergewichts – kann das Risiko deutlich senken. Auch ein gut eingestellter Blutdruck entlastet Ihr Herz. Mein Tipp: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht und Ihren Blutdruck. Mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und Olivenöl wirkt sich positiv auf den Herzrhythmus aus.
2. Bewegung: Ihr Herz liebt Aktivität
Regelmäßige Bewegung ist eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Vorhofflimmern. Sie sollen keinen Leistungssport betreiben: Schon 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche (z. B. Radfahren, Spazierengehen) können die Anfallshäufigkeit um bis zu 50 % reduzieren, wie aktuelle Studien zeigen. Ein Schrittzähler kann helfen, dranzubleiben.
3. Alkohol und Rauchen – weniger ist mehr
Alkohol und Nikotin sind starke Auslöser für Herzrhythmusstörungen. Bereits ein Glas Alkohol pro Tag kann das Risiko erhöhen. Ein bewusster Umgang – oder ein kompletter Verzicht – lohnt sich. Viele meiner Patient:innen berichten, dass sie durch eine Alkoholpause deutlich weniger Herzstolpern erleben.
4. Schlafmangel und Stress – oft unterschätzt
Schlafmangel und Stress können das Herz aus dem Takt bringen. Achten Sie auf 7–8 Stunden Schlaf pro Nacht und gönnen Sie sich regelmäßig Entspannungsphasen, zum Beispiel durch Yoga, Meditation oder einfach einen abendlichen Spaziergang.
Mein Fazit für Sie
Sie müssen Ihr Leben nicht komplett umkrempeln – oft reichen schon kleine, konsequente Schritte, um Ihr Herz nachhaltig zu schützen. Setzen Sie sich erreichbare Ziele und feiern Sie Ihre Fortschritte! Sollten Sie Herzrasen oder Herzstolpern verspüren lassen Sie ein EKG machen! Auch Aufzeichnungen einer Smartwatch oder meines KardiaMobile Gerätes können Vorhofflimmern dokumentieren. Für Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Herzliche Grüße,
Ihre Dr. Wiltrud Buchhäusl
Kardiologin in Graz
Quellen:
Zhang et al., 2025, Journal of Arrhythmia
LOOP-Studie, Dänemark, 2024
ESC-Leitlinien 2024
Comments